Samstag, 2. August 2014

Menaggio am Comer See und die heiligen drei Könige




Kirche des hl. Eustorgius in Mailand
Man schrieb das Jahr 1164 als Kaiser Barbarossa in Mailand mit kriegerischer Absicht unterwegs war und nach einem geeigneten Geschenk für seinen Freund und Gönner, den Kölner Erzbischof Rainald von Dassel, Ausschau hielt. Das ideale Mitbringsel fand er dann in der Kirche des hl. Eustorgius in Mailand: die vermeintlich sterblichen Überreste der heiligen drei Könige, die dort schon über 700 Jahre aufbewahrt wurden. Bereits um das Jahr 300 soll Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, die eine weithin bekannte Reliquiensammlerin war, herausgefunden haben, wo die drei Weisen bestattet waren. Helena nahm die Knochen an sich. Ihr Sohn schenkte sie später einem gewissen Bischof Eustorgius, der sie sodann nach Mailand brachte.

Diese Knochen, so meinte damals Kaiser Barbarossa, wären wohl das ideale Geschenk für den Erzbischof von Köln. Nicht ganz freiwillig gaben die Mailänder die wertvolle Reliquie heraus und überließen sie nur nach einer Niederlage im Kampf mit den Soldaten des Kaisers aus dem Norden. 

Der Transport nach Köln war allerdings recht aufwendig und erforderte einen langen Zeitraum. Mehrmals musste die Truppe um Kaiser Barbarossa mit der heiligen Fracht Station machen.


So nun auch in Menaggio, wie die Legende zu berichten weiß. Ob es die Schönheit des Comer Sees war oder einfach nur die Müdigkeit von Kaiser Barbarossa und seiner Truppe ist leider nicht überliefert. Das Gasthaus, wo die illustren Gäste unterkamen, war lange Zeit unter dem Namen "Ospedale dei Tre Re Magi" bekannt und diente als einfache Unterkunft für Pilgerreisende. Heute befindet sich dort das Restaurant "Il Pozzo". 

Wenn man der Geschichte nun Glauben schenken darf, war also Menaggio schon vor 850 Jahren ein Ort, wo gekrönte Häupter ihren Kopf zur Ruhe und Entspannung niedergelegt haben. Eine wahrhaft kaiserliche Vergangenheit dieses schönen Ortes am Comer See.

Menaggio


Während die Gebeine der heiligen drei Könige ohne viel Aufsehen zu erregen über 700 Jahren in Mailand aufbewahrt wurden, verhalf diese Reliquie Köln zu einem sehenswerten Domneubau und, Dank der zahlreichen Pilger, zu einem wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt. Dies alles Dank dem geschickten Kölner Erzbischof Rainald von Dassel, der das Mitbringsel aus Mailand ins rechte Licht zu rücken wusste.






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